Saison 2017:

M35 - M55 Masters

Die Deutschen Adler: Nur an den Finalisten gescheitert

Vom 2.-5. Februar hinterließ das deutsche Masters M45 Team bei der ersten Hallenhockey-Weltmeisterschaft in Krefeld als „GERMAN EAGLES“ in der Konkurrenz „Over 40“ auch gegen deutlich jüngere Gegner einen starken Eindruck.

Was sagt man, wenn mit Spielertrainer André Schiefer bereits im ersten Vorrundenspiel einer der Leistungsträger mit einer schweren Verletzung ausfällt?
Am besten: Gute Besserung.
Was sagt man, wenn die Mannschaft trotzdem ein tolles Turnier spielt und sich ausschließlich gegen den späteren Weltmeister und Vizeweltmeister geschlagen geben muss?
Mit Respekt: Herzlichen Glückwunsch!

 


WM-Fünfter „Germany Eagles“: Die deutsche M45 und Italien nach dem deutlichen 10:1 im Platzierungsspiel um Platz 5.

 

Die Ausgangssituation: German Eagles vs. Germany
Bei dem von Dirk Wellen und seinen Mitstreitern ebenso warmherzig wie professionell organisierten Hallen WM-Debüt in Krefeld, wurden je zwei Masters-Altersgruppen zusammengefasst. Um den WM-Titel „Over 40“ rangen also sowohl die Teams M40 als auch M45. Deutschland durfte als Weltranglistenerster und Gastgeber zwar mit zwei Teams antreten, aber nur mit einer Equipe um Medaillen spielen. Daher kam es bereits im ersten Gruppenspiel zum internen „shoot out“ Germany (M40) vs. German Eagles (M45).

 

Beiden Teams war klar, was auf dem Spiel stand, doch die „jungen“ waren einfach fokussierter. Ein nervöser Spielbeginn mit vielen Fehlern ließ die M40 früh mit 2:0 in Führung gehen. Auch gegen die stärkere Physis der 40er spielten sich die „Eagles“ Chancen heraus, Tore von Brennecke, Kloos und Krauß brachten das Team immer wieder heran; aber insgesamt agierte man zu ungenau, um den späteren Weltmeister ernsthaft in Gefahr zu bringen. Als M40-Torhüter Martin Kalda in der 37. Minute eine Traumecke von Achim Krauß im letzten Moment aus dem Torwinkel fischte und im Gegenzug Giese das 8:3 markiert, war das Spiel entschieden – etwas zu hoch, aber letztlich völlig verdient zugunsten der M40-Auswahl.

Der größte Wermutstropfen dabei sieben Sekunden vor Schluss: Spielertrainer André Schiefer verletzt sich schwer. Sein Achillessehnenabriss wurde noch während der WM operiert.

Umso erstaunlicher, wie die M45 nur wenige Stunden später das zweite Gruppenspiel gestaltete. Mit England wartete eine Wundertüte; eine Mannschaft, die schwer einzuordnen, keinesfalls aber zu unterschätzen war. Von Beginn an wollte man die Insulaner unter Druck setzen – nach 40 Sekunden lag man 0:1 zurück, nach 6 Minuten stand es 1:3. Und dann schälte sich eine besondere Qualität des Teams M45 heraus: Sie spielten als Mannschaft.

Schon während der ersten Auszeit nach 8 Minuten zeigte die Körpersprache, dass dieses Team das Spiel drehen will – und nach 11 Minuten fing Achim Krauß mit einem Eckentor damit an. Gefolgt von schönen Feldtoren von Michler (2), Hatz und Blaschke drehte Deutschland das Spiel schon zur Halbzeit auf 6:3. Mit einer kompakten Mannschaftsleistung und beeindruckender Konsequenz in Defensive und Offensive schossen Marquardsen, Hatz, Blaschke, Kloos und Krauß einen denkwürdigen Acht-Tore-Vorsprung heraus, ohne dass die Engländer noch einmal ernsthaft das deutsche Tor in Gefahr brachten. Wie stark das Ergebnis zu werten ist, zeigte sich dann auch in den nächsten Tagen, als die Briten nach enorm starker Gegenwehr nur knapp mit 3:4 Frankreich und mit 2:5 dem späteren Weltmeister Deutschland unterlagen.

 

Turniertag 2: Das Lazarett wächst.
Gegen Schweden meldete sich Defense-Stratege Achim Krauß mit Magen-Darm-Virus ab und die Deutschen begannen ähnlich unsouverän wie am Vortag. Vielleicht hatte man die Schweden, die am ersten Spieltag satte 26 Tore einstecken mussten, etwas unterschätzt. Die Skandinavier erschienen deutlich organisierter auf dem Feld und gingen sogar in Führung. Erst nach 12 Minuten konnte Hinrich Nolte ausgleichen; Zielke und Brennecke erhöhten bis zur Pause auf 3:1. Wenige Minuten nach Wiederanpfiff kurze Schockstarre: Der Ex-UHCler Anders Eliasson bringt Schweden auf 2:3 heran. Treffer von Kloos und Michler in der 26. und 29. Minuten und schließlich zwei Doppelschläge innerhalb von 60 Sekunden drei Minuten vor Schluss (Blaschke, Kloos) und in der Schlussminute (Michler, Brennecke) unterstrichen jedoch den Siegeswillen und die Entschlossenheit des M45 Teams.


In Sachen Medaillenvergabe war der Käse ohnehin zum Bahnhof gerollt; aufgrund der internationalen Regularien hätten die deutschen M40-„Youngster“ deutlich patzen müssen. Doch die ließen nichts anbrennen; auch wenn Frankreich beim knappen 2:4 einen enorm spielstarken Eindruck hinterließen. Frankreich sollte nun der letzte Gruppengegner der deutschen M45 werden...


Turniertag 3: Wie stark ist Frankreich?
Die Antwort: Sehr stark! Pari zu bieten, war aber Ehrensache – zumal der, über das gesamte Turnier mehr als vorzügliche Keeper, Detlef Brockmann, an diesem Tag seinen 47. Geburtstag feierte.

Vor einer lautstarken Zuschauerkulisse kündigte sich von Beginn an ein körperbetontes Spiel an. Die deutschen Adler spielten clever, gingen aber mit konsequentem Pressing auch an die Grenzen ihrer athletischen Möglichkeiten und mussten schließlich der Tatsache Tribut zollen, dass die Leistungsträger des Gegners im Schnitt sieben Jahre jünger waren. Die 0:2-Niederlage ohne eigenen Treffer ließ alle mit Zähneknirschen zurück, denn alleine fünf Strafecken hätten für eine Ergebniskorrektur genug sein sollen. Fazit war aber: Ein verdienter Sieg für den späteren Vizeweltmeister.

 

 

Finaltag: Italien wartet!
Die Halbfinalbegegnungen des Vorabends ließen bereits anklingen, dass sich die M45 in einer Konkurrenz zumeist deutlich jüngerer Gegner mehr als ordentlich behauptet hatten. Die Erstplatzierten der Gruppe B wurden deutlich ins Spiel um Platz 3 befördert (Team Deutschland schlägt Dänemark 5:0; Frankreich schickt die Niederlande mit 7:3 nach Hause); mit Italien wartete im Spiel um Platz 5 nun ein Team, das im Gruppenspiel gegen Bronze-Gewinner Niederlande immerhin ein Remis erreichen konnte.

Die Zielsetzung von Team Manager Oliver Caspar und Kapitän Christian Marquardsen war aber eindeutig: Von vornherein die Initiative übernehmen und konsequent ein Polster herausarbeiten. So startete der Torreigen zwar ein wenig stockend, der Sieg war aber nie in Gefahr und hätte auch deutlich höher ausfallen können: Blaschke eröffnete den Regen, dann 3 Eckentore durch den wieder genesenen Krauß und Olympiasieger Klaus Michler (2), bevor dann in der zweiten Hälfte Feldtore von Nolte, Hatz (2), Marquardsen, Kloos und Blaschke alles klar machten. Ein souveräner 10:1 (4:0) Sieg und Platz 5 als eines der ältesten Teams bei der ersten Hallen-WM lässt Hoffnungen für die nächsten Aufgaben keimen.

 

 

Klaus Michler mit der Nummer 92:
War damals was in Barcelona...?

 

 

 

Fazit: Nach der WM ist vor der EM
Mit fünf Spielern aus Hamburg, Berlin, Frankfurt und München um den harten Kern der Westfalen aus Krefeld, Essen, Velbert und Gladbach hat die M45 nicht nur eine bemerkenswerte WM gespielt; sie hat sich als echte Mannschaft präsentiert und geht motiviert in die Vorbereitungsphase für die EM in Tilburg im August 2017. Hoffentlich bis dahin auch wieder weiter verstärkt durch Spielertrainer André Schiefer: GUTE BESSERUNG!!!

 

Das Team: Detlef Brockmann (TW), Christoph Zielke (1 Tor), Achim Krauß (4), Lars Brennecke (4), Michael Struthoff, Klaus Michler (6), Hinrich Nolte (2), André Schiefer, Christian Marquardsen (2), Michael Blaschke (5), Andreas Hatz (4), Stefan Kloos (5)

 


 

 
Kontakt M35 - M55:
Dirk Wellen
Richard-Wagner-Str. 57
47799 Krefeld
Tel: 02151-44120

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